Soziotherapie dient
der Vermeidung bzw. Verkürzung von Krankenhausaufenthalten bei psychisch
kranken Menschen mit Diagnosen aus dem schizophrenen Formenkreis bzw.
Depressionen mit psychotischen Symptomen. Es gibt Soziotherapie krankenkassenfinanziert und auch für
Privatzahler- wie viele andere Leistungen im Gesundheitssystem auch. Krankenkassenfinanzierte Soziotherapie wird
erfahrungsgemäß sehr restriktiv verschrieben und ist auf max. 120 Stunden
innerhalb von 3 Jahren beschränkt („Soziotherapie Richtlinien“ 2002). Psychosen und Depressionen setzen meist schon bei
Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein – und werden oft zu spät erkannt:
auffällige Verhaltensänderungen, Leistungsabfall, Gedächtnis- und
Konzentrationsschwächen, überzogene Euphorie sowie Angstzustände sind
Symptome, die oft erst für Pubertätsprobleme gehalten werden, denn die
Übergänge sind nicht scharf abzugrenzen. Es können bis zu 5 Jahre vergehen von der ersten
Verhaltensänderung bis hin zu schwerwiegenden psychotischen Störungen und
Suizidversuchen. Soziotherapie hilft durch therapeutische Intervention,
diese Störungen wieder in den Griff zu bekommen: • bevor ein stationärer Aufenthalt nötig wird • nach einem stationären Aufenthalt, zur Vermeidung einer
Chronifizierung • zur Unterbrechung der „Drehtür-Psychatrie“ • als unterstützende Maßnahme, bis eine geeignete
Psychotherapie begonnen werden kann |